Im urbanen Kontext wurden Haine seit dem 20. Jahrhundert zunehmend als Mittel eingesetzt, um grosse Massstäbe zu humanisieren und funktionale Stadträume mit Vegetation aufzuladen. Besonders in der DDR-Stadtplanung fand das Motiv des Hains als durchlässiger, pflegearmer und zugleich gestalterisch wirksamer Baumbestand Anwendung an Siedlungsrändern und in Parkanlagen. Die Haine entlang der Radiale brechen die Monumentalität der ehemaligen Verkehrsströme auf und übersetzen den Transitraum in eine Abfolge ruhiger, schattenspendender Aufenthaltsorte. Als vegetative Filter schaffen sie eine sanfte Schwelle zwischen Bewegung und Verweilen.



