Während das Stadtmobiliar der DDR meist standardisiert war und wenig Raum für Aneignung oder Variation liess, setzt die Urbank ein gegenläufiges Zeichen. Sie interpretiert die Typologie der Sitzbank neu – als modulares Element, das zur gemeinschaftlichen Nutzung, Umgestaltung und Diskussion einlädt. Offenheit zeigt sich in ihrer flexiblen Anordnung und in der Möglichkeit, sie temporär oder dauerhaft zu verändern; Wandel in ihrer adaptiven Nutzung zwischen Alltag, Aufenthalt und Ereignis; Vielstimmigkeit in der Beteiligung unterschiedlicher Akteur:innen. So verbindet die Urbank die materielle Erinnerung an den sozialistischen Stadtraum mit einer zeitgenössischen, gemeinwohlorientierten Gestaltungspraxis, in der Stadtmöbel als soziale Infrastruktur verstanden werden – als Orte der Begegnung, des Austauschs und der Aushandlung.

